Adventskalender 2022 ist Silberwaren gewidmet

Das Schlossmuseum Rundāle setzt zum Jahresende eine beliebte Tradition fort und bietet auf seiner Webseite  einen 3D-Adventskalender an. Dieses Jahr ist der Kalender der Silberwarensammlung des Museums gewidmet.

Vom 1. bis zum 24. Dezember sind in dreidimensionalen Fotografien verschiedene Silbergegenstände – Pokale, Kannen, Dosen, Geschirr, Schreibzubehör- und Toilettensets – zu sehen, die zwischen dem 15. Jahrhundert und dem Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Im 3D-Adventskalender können die Gegenstände herangezoomt und von allen Seiten angesehen werden. So sind Nuancen erkennbar, die in der Museumsvitrine nicht zu sehen sind. Ab dem 1. Dezember kann im Kalender jeden Tag ein neues Türchen mit einem Gegenstand geöffnet werden. Auf der Webseite des Museums bleibt der Kalender bis Ende Januar 2023 zugänglich.

Die Grundlage für die Silberwarensammlung des Museums bilden sakrale Gegenstände aus lettischen Gemeinden. Der älteste – ebenfalls im Adventskalender zu sehen – ist der im 15. Jahrhundert gefertigte gotische Kelch des Heiligen Abendmahls aus der St.-Johannis-Kirche in Riga. Es ist einer der ältesten vorreformatorischen, von Silberschmieden aus Riga hergestellten liturgischen Gegenstände, die bis heute erhalten sind.

Historisch einmalig ist die kleine Parfümeriedose, ein Werk des Meisters Georg Schmiedhammer aus Jelgava (Mitau), die der spätere Herzog von Kurland und Semgallen, Ernst Johann Biron, 1722 seiner Braut Benigna Gottlieb von Trotta-Treyden schenkte. Die Überreichung des Geschenks ist in einem Brief Ernst Johanns an seine Braut festgehalten: „Ich hoff, dass der brave Schmiedhammer schon bei Euch war und die Surprise gelungen ist. Dankend Gott an diesem Tag für alle Güte und Liebe, so er an Euch getan. Der große Gott schenke Euch auch fürderhin Gesundheit. Wann die Affaires zu Ende sind, soll nicht der geringste Chagrin Euer Hertze betrüben. Schen un Lieb ist die Losung Eueres Hertzens. Da ich das Privilegium habe Eurem Hertzen nahe zu sein, drumb zähl die Tage, die uns noch trennen und tröste mir, meinen holden Engel balde wiederzusehen.“

Ein besonders wertvoller Gegenstand ist auch der 1706 gefertigte Krug mit Deckel des herausragendsten Silberschmieds Rigas im Barock, Johann Georg Eben. Charakteristisch für Eben ist eine meisterhafte Darstellung von Figuren und Perspektiven in flachem Relief. Seine Werke finden sich auch im Rigaer Museum für Stadtgeschichte und Schifffahrt, im Londoner Victoria and Albert Museum sowie im New Yorker Metropolitan Museum of Art.

Die 3D-Adventskalender werden schon mehrere Jahre in Zusammenarbeit mit dem Studio „Ocean Multimedia“ erstellt. Interessenten konnten bereits Glas-, Porzellan- und Fayence-Gegenstände, einen Teil der Fächersammlung des Museums, Leuchtkörper, kleine Alltagsgegenstände – Dosen, Nadeln und Glasfläschchen – sowie die schönsten Exemplare der Uhrensammlung des Museums näher untersuchen.

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