Das Schlossmuseum Rundāle gibt die Monografie „Schloss Rundāle III. Die Restaurierung“ heraus

 

Das Schlossmuseum Rundāle hat den dritten Band in der Monografieserie über das Schloss Rundāle herausgegeben: „Schloss Rundāle III. Die Restaurierung“. Dessen Entstehung wurde freundlich unterstützt von der Boris und Ināra Teterev-Stiftung und dem Staatlichen Kulturkapitalfonds. Die Verfasser des abschließenden Bands, Imants Lancmanis und Mitautorin Lauma Lancmane, stellen darin die Renovierung des Schlosses Rundāle vom 18. Jahrhundert bis heute vor und legen dabei besonderes Augenmerk auf den aufwändigsten Restaurierungszyklus der gesamten Schlossanlage, der von 1972 bis 2014 dauerte.

Der erste Band der Monografie über das Schloss Rundāle wurde 2015 herausgegeben und behandelt die Geschichte des Schlosses. Der zweite Band (2018) zeigt das Schloss als Objekt aus der Nähe und erlaubt eine virtuelle Tour durch dessen Räume. Der dritte Monografieband (2021) wiederum ist der Restaurierung der Schlossanlage gewidmet.

Die Restaurierungsarbeiten werden im Detail beschrieben von Dr. h. c. art. Imants Lancmanis, der bei allen Prozessen vom Beginn der Konzeptentwicklung bis zum Abschluss der Restaurierung der Inneneinrichtung anwesend und direkt eingebunden war. Mitautorin des Buchs ist die langjährige Mitarbeiterin des Schlossmuseums Rundāle Lauma Lancmane, die sich seit 1975 an den Restaurierungsarbeiten an der Schlossanlage mitsamt Park beteiligt hat.

Imants Lancmanis stellt fest: „Nun, da der dritte und letzte Band der Monografie erschienen ist, können die Leser beurteilen, ob die Aufgaben im Zuge der Denkmalrestaurierung erfüllt sind und die Konzeption des Museums für die Renovierung des Schlosses überzeugend war. Jedenfalls hat das Schloss Rundāle seinen 285. Geburtstag am 24. Mai 2021 nicht nur mit einer abgeschlossenen Restaurierung erlebt, sondern auch mit der Realisierung der ursprünglichen Hauptaufgabe: das Bild der Sommerresidenz des Herzogs von Kurland wiederzubeleben und das Schloss mit Kunstgegenständen auszustatten, die nicht hinter den Sammlungen der herzoglichen Zeit zurückbleiben.“

Die Autoren beginnen ihre Botschaft mit einem historischen Exkurs – einer Übersicht über vorherige Versuche, das Schloss zu erhalten und erneuern. Das Kapitel umfasst als Chronik der Ereignisse die Zeit vom 18. Jahrhundert bis zum Jahr 1964. Die Erhaltungs-, Restaurierungs- und Wiederherstellungsarbeiten am Denkmal wiederum werden in mehreren Kapiteln entsprechend der Art der Arbeit beleuchtet. In jedem Kapitel wird zunächst ein einheitlicher Überblick über die Restaurierungsarbeiten in dem jeweiligen Bereich gegeben, der über den ursprünglichen Zustand, die angewandten Technologien, die Arbeitenden sowie Fortschritt und Ergebnis der Arbeiten informiert. Im Folgenden werden einzelne Räume vorgestellt und dabei ihre spezifischen Verkleidungen und die Besonderheiten der Restaurierungsarbeiten hervorgehoben. Anhand der Bilder kann der Zustand von Teilen der Räume und Innenverkleidung vor, während und nach den Arbeiten mitverfolgt werden. Große Aufmerksamkeit ist der Inneneinrichtungskonzeption und ihrer Realisierung gewidmet, die ein sehr wichtiges Element der Wiederherstellung des Schlosses war. Der Band gibt auch einen Überblick über die Erneuerung des Parks, der unmittelbaren Umgebung und anderer Gebäude der Schlossanlage.

Die Direktorin des Schlossmuseums Rundāle, Laura Lūse, bedankt sich besonders bei den Unterstützern: „Mit der großzügigen Unterstützung der Boris und Ināra Teterev-Stiftung war es möglich, die Restaurierung der Innenräume des Schlosses abzuschließen (2010–2014) und die langjährige Arbeit in Publikationen zu präsentieren. Für die Veröffentlichung des letzten Buches der Reihe erhielt das Schlossmuseum Rundāle außerdem eine Mitfinanzierung vom Staatlichen Kulturkapitalfonds. Das Entgegenkommen der beiden Stiftungen hat es ermöglicht, eine unschätzbar bedeutende Sammlung historischer Zeugnisse zu verewigen und veröffentlichen.“

In den Jahren der Zusammenarbeit hat die Boris und Ināra Teterev-Stiftung umfangreiche Restaurierungsarbeiten, die Organisation von Konferenzen und wissenschaftlichen Veranstaltungen sowie die Veröffentlichung der Monografieserie unterstützt. „Wichtig ist, dass eine historisch bedeutsame Dokumentation entstanden ist, die das Schloss Rundāle, seine Geschichte und seine Restaurierung erfasst. Ich bin überzeugt, dass dies wertvolles Material für Restauratoren und Kunsthistoriker, aber auch für die Öffentlichkeit sein wird,“ erklärt die Mäzenin Ināra Tetereva.

Die Monografie „Schloss Rundāle III. Die Restaurierung“ wurde mit einer Auflage von 1.000 Stück auf Lettisch veröffentlicht und enthält Kapitelzusammenfassungen sowie Bildbeschreibungen in englischer Sprache. Publikationskünstlerin: Inese Hofmane. Das Buch ist seit dem 30. Juli an der Museumskasse erhältlich.

Die Veröffentlichungsfeier der Monografie fand an dem Tag statt, an dem Imants Lancmanis, der ehemalige Direktor des Schlossmuseums Rundāle und Autor des Buches, ein bedeutendes Jubiläum feierte. Bei der Veranstaltung überreichte Mäzenin Ināra Tetereva Imants und Lauma Lancmanis die höchste Auszeichnung der Boris und Ināra Teterev-Stiftung – das Ehrenzeichen. Imants Lancmanis überreichte dem Schlossmuseum Rundāle ein besonderes Geschenk – den dreiteiligen Gemäldezyklus „Ostervisionen in Lettland“.

Kurz vor Weihnachten 2016 wurde in der Petrikirche zu Riga die Ausstellung „Die Christusfrage zu Ostern 2016“ mit einem Gemälde eröffnet. 2019 setzte der Künstler, Imants Lancmanis, das Thema mit zwei weiteren Werken fort, so dass ein dreiteiliger Zyklus entstand, der die zwei Schlüsselmomente der Botschaft Jesu Christi zeigt: die Einnahme des Abendmahls und seinen Tod am Kreuz. Alle Gemälde des Zyklus „Ostervisionen in Lettland“ – „Die Christusfrage zu Ostern 2016“, „Die Verwirrung der Jünger Christi beim Abendmahl“ und „Die scheinbare Anwesenheit der Jünger Christi auf dem Hügel Golgatha“ – befinden sich jetzt im Schlossmuseum Rundāle. „Der Wunsch, in diesem Thema das Konkrete, Menschliche und Alltägliche auszudrücken, hat den künstlerischen Ansatz bestimmt, dem konkrete Menschen in entsprechender Kleidung zugrunde liegen; die umgebende Natur, Bäume, Gras und Blumen sind fotografisch. Dieser malerische Ansatz charakterisiert alle drei Gemälde. Die Botschaft Christi ist ewig, universell und übernational. Für jedes Volk und zu jeder Zeit ist Christus anders, was von Versuchen bestimmt wird, seine Person und die Umgebung der biblischen Ereignisse mit dem Gefühl der hiesigen Umgebung zu verbinden, daher ist die Darstellung der Personen, Kleidung und Umgebung kein Zufall,“ erzählt Imants Lancmanis. Es sei darauf hingewiesen, dass der Künstler in diesem Zyklus seine Kollegen dargestellt hat – die Mitarbeiter des Schlossmuseums Rundāle. Die Gemälde sind im Stallgebäude des Schlosses zusammen mit weiteren historischen sakralen Kunstwerken zu sehen.

 

Die Entstehung des Buchs wurde unterstützt von:

 

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