Herzog Jakob wuchs, seit er zwei Jahre alt war, bei Verwandten in Königsberg und Berlin auf. Er studierte in Rostock, Leipzig, Amsterdam und Leiden und reiste durch Europa. 1639 wurde er Herzog von Kurland. Seine Herrschaft wird als die Blütezeit des Herzogtums angesehen; in Kurland wurden über 100 Schiffe gebaut, es gab Sägewerke, Fassbindereien, Mühlen, Teeröfen, Salpetersiedereien und Papiermühlen. Das Handwerk florierte, in allen Gewerben gab es ausgezeichnete Handwerker. Eisenerz wurde nach Kurland aus Eisenbergwerken in Norwegen gebracht. Auch die politischen und diplomatischen Aktivitäten des Herzogs haben Spuren in der europäischen Geschichte des 17. Jh. gelassen. Vom König von England erwarb er das Recht auf die Tobago-Insel, ihm gehärte auch eine kleine Insel in der Mündung des Gambiaflusses in Westafrika.
Aus der Ehe mit Louise Charlotte gingen neun Kinder hervor. Er erweiterte die verwandtschaftlichen Beziehungen des Herzogs von Kurland mit den Herrschern anderer europäischer Adelsgeschlechter. So wurde zum Beispiel der älteste Sohn von Jakobs Tochter Maria Amalia und dem Landgrafen Karl von Hessen-Kassel im Jahr 1720 König von Schweden, dessen Nachkomme in direkter Linie wiederum der heutige König der Niederlande Willem Alexander ist.
Während des Krieges zwischen Polen-Litauen und Schweden wurde Kurland stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Oktober 1658 wurde der Herzog zusammen mit seiner Familie von Schweden gefangengenommen. Erst nach dem Frieden von Oliva durfte Herzog Jakob nach Kurland zurückkehren. Die Wiederherstellung der zerstörten Wirtschaft forderte viel Kraft und großen finanziellen Aufwand.
In der Gruft wurde Herzog Jakob 1682 beigesetzt. Sein zinnerner Sarkophag ist identisch dem Sarkophag des Prinzen Karl Jakob. Von seiner Grabstätte sind nur das Knochengerüst, der beschädigte Schädel und Reste des zerfallenen Holzsarges erhalten. Die Restaurierung des Sarkophags wurde 2010 beendet und die Grabstätte gesegnet.
07.02.2018