Herzogin Elisabeth Magdalena (1580–1649)

1600 heiratete die Prinzessin Elisabeth Magdalena in Wolgast Herzog Friedrich. Ihre Ehe blieb kinderlos, doch Elisabeth Magdalena war aktiv in Politik und Wirtschaft tätig. Um die politischen Aufgaben ihres Gemahles zu unterstützen und die Rechte ihres Pflegesohnes Jakob auf den Thron zurück zu erlangen,  stand sie im Briefwechsel mit Herrschern  und Amtsträgern verschiedener Länder sowie deren Gemahlinnen.

Die Herzogin Elisabeth Magdalena verwaltete erfolgreich über 20 Gutshöfe und handelte mit den gewonnenen Erträgen (Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen) auch im Ausland. Sie widmete sich mit Hingabe der Gartenpflege und der Zucht von Heilpflanzen, interessierte sich besonders für Heilkunde und Pharmakognosie. Im Historischen Staatsarchiv Lettlands befinden sich Rezepturen für die Herstellung von Tinkturen und anderer Heilmittel, sowie die Korrespondenz der Herzogin mit Apothekern und Ärzten. Unter ihnen waren auch Hermann Conring, einer der herausragendsten deutschen Wissenschaftler seiner Zeit, und Johannes Hövelius, ein Naturwissenschaftler aus Danzig.

Nach dem Tod ihres Gemahls lebte Elisabeth Magdalena auf ihrem Witwensitz auf Schloss Dobele (Doblen). Auf ihr Geheiß wurde die Kirche von Mežmuiža (Grenzhof) erbaut, mehrere Kirchen wurden umgebaut, deren Ausstattung erweitert. 

Vitrāža no Tērvetes baznīcas ar Elizabetes Magdalēnas, dzim. Pomerānijas-Volgastes princeses, ģerboni. Kurzeme, ap 1640
Glasgemälde aus der Kirche in Tērvete mit dem Wappen der Herzogin Elisabeth Magdalena, geborene Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg. Schlossmuseum Rundāle

1649 wurde Elisabeth Magdalena in der Gruft in einem Sarkophag beigesetzt, den sie selbst beim Mitauer Zinngießer Franz Warnradt in Auftrag gegeben hatte. Es ist der prachtvollste Sarkophag der Gruft. Den Korpus zieren sechs erhabene heraldische Schildbilder: drei Wappen von Pommern-Wolgast und drei Wappen von Braunschweig-Wolfenbüttel.

 

07.02.2018

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