Anfänglich war im Projekt des Architekten Francesco Rastrelli anstelle des Weißen Saales von Schloss Rundāle eine Kirche vorgesehen. Bis 1740 war deren Bau schon fast beendet; ein Altar mit Holzschnitzereien war bestellt und fertiggestellt und die Loge des Herzogs war ausgebaut. Doch als Herzog Ernst Johann aus seiner Verbannung zurückkehrte, änderte er seine Pläne und der Raum wurde in einen Tanzsaal umgestaltet.
In Annäherung an die ursprüngliche Idee des Herzogs wurde die Kapelle der Heiligen Familie von Schloss Rundāle am 9. Juni dieses Jahres zu Pfingsten in der Kirchenkunstausstellung im Stallgebäude ökumenisch eingeweiht. Grund für die Einrichtung der Kapelle war das Fehlen eines angemessenen Ortes für Gottesdienste und Sakramente an Pilsrundāle. In der eingeweihten Kapelle können in Zukunft Gottesdienste, Hochzeiten und Taufen stattfinden.
An der Einweihung der Kapelle nahmen der Bischof des Bistums Liepāja der evangelisch-lutherischen Kirche Lettlands, Hanss Martins Jensons, der Bischof des römisch-katholischen Bistums Jelgava, Edvards Pavlovskis, der älteste Pastor der Baptistengemeinde Bauska, Raimonds Locs, der Dekan des Bezirks Bauska der evangelisch-lutherischen Kirche, Rolands Radziņš, sowie Pastoren und Priester der Nachbargemeinden teil.
Informationen zur Kirchenkunstausstellung finden Sie auf der Website des Museums unter https://rundale.net/de/museum/kirchenkunstausstellung/