1582 ließ der erste Herzog Gotthard von Kurland eine kleine Kirche mit einer Kelleranlage für die Grablege errichten.
Als erster wurde 1587 Herzog Gotthard in der Gruft beigesetzt. Seine früher verstorbenen minderjährigen Söhne wurden nach Jelgava (Mitau) aus dem Schloss Kuldīga (Goldingen) überführt.
Während ihres Bestehens wurde die Gruft mehrmals demoliert und ausgeplündert. Die ersten Schäden wurden zur Zeit des Großen Nordischen Krieges (1705) durch die schwedischen Soldaten zugefügt: sie warfen die Mumien der Herzöge aus den Sarkophagen und raubten den wertvollsten Schmuck.
1737 wurde die Kirche mit der Grablege samt dem alten Schloss abgetragen, um Platz für das neu zu errichtende Barockschloss zu machen. Die Sarkophage wurden provisorisch in einem Schuppen untergebracht. 1743, als nach Mitau der Sarkophag des in Danzig verstorbenen Herzogs Ferdinand überführt wurde, war die Gruft, die zwei kleine gewölbte Räume umfasste, im Sockelgeschoss des Südtraktes des neuen Schlosses eingerichtet. Der Herzögen aus dem Hause Biron gelang es nicht, ihr Vorhaben, eine eigene Gruft zu errichten, zu verwirklichen.
Als ein Geschichts- und Kunstdenkmal wurde die Gruft der Herzöge von Kurland bereits ab der ersten Hälfte des 18. Jh. betrachtet.
Dank Spenden renovierte die kurländische Ritterschaft 1820 die Räume im Sockelgeschoss des südöstlichen Endes des Schlosses. Durch die Abschaffung dreier kleiner Wohnräume entstand ein 16,5 m langer und 5 m breiter gewölbter Raum.
1884 erfolgte eine teilweise Bestandsaufnahme der Gruft und des Inhalts der Sarkophage. Einige Grabstätten wurden auch fotografiert. Aus den sarkophagen wurden Schmucksachen entfernt und dem Kurländischen Provinzialmuseum übergeben.
Von 1913 bis 1915 erfolgte die Untersuchung und Beschreibung der Gruft durch den Dr. med. A. Raphael. Diese Materialien wurden 1934 veröffentlicht.
Unbarmherzig wurden die Gruft und die Sarkophage nach dem Ersten Weltkrieg, und zwar 1919, von Bolschewiken und Soldaten der Bermondt-Armee demoliert.
Von 1933 bis 1934 ließ das Denkmalamt Lettlands die Sarkophage restaurieren, inventarisieren, fotografieren und beschreiben. Dann erfolgte auch Renovierung und Erweiterung der Gruft. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten wurde die Gruft für die Besichtigung eröffnet.
Während der Kampfhandlungen im Juli 1944 wurde das Schloss zerstört. Die Gruft wurde ihrem Schicksal überlassen und 1946 endlich zugemauert. Inzwischen wurde die Grablege der Herzöge ständig demoliert.
1973 und 1976 unternahm das Schlossmuseum Rundāle eine detaillierte Bestandaufnahme der Gruft: die Sarkophage und Särge wurden beschrieben, vermessen und fotografiert. Es wurde festgestellt, dass die Beschädigungen und Verluste viel größer waren als nach den Plünderungen von 1919.
1987 wurde die Gruft vom Schlossmuseum Rundāle übernommen.
07.02.2018