Anlässlich des 289. Jahrestages des Schlosses Rundāle wurde im Museum die Personalausstellung des Kunstwissenschaftlers, langjährigen Direktors des Schlossmuseums Rundāle und Malers Imants Lancmanis eröffnet: “Imants Lancmanis. GEMÄLDE”. Die Ausstellung ist vom 25.Mai bis zum 31. August in den Ausstellungsräumen des ersten Stockwerkes des Museums sowie in der Dauerausstellung im zweiten Stock zu sehen.
Im November 2022 wurde im Nationalen Kunstmuseum Lettlands die bislang umfangreichste Gemäldeausstellung von Imants Lancmanis eröffnet. Danach besuchte diese in kleinerer Form mehrere lettische Städte. Nun beschließt die Ausstellung, ergänzt durch neuste Werke und Kompositionen des Künstlers, die ein Teil der Dauerausstellung des Museums sind, symbolisch ihre Reise in Schloss Rundāle.
Wie die Kuratorin der Ausstellung, Ginta Gerharde-Upeniece, erläutert: „In den Ausstellungsräumen des ersten Geschosses des Schlosses Rundāle ist jedem einzelnen Werkzyklus oder einer Gruppe von Imants Lancmanis Werken ein eigener Platz zugeteilt. Jeder Raum ist wie eine in sich geschlossene Welt, in der das Wechselspiel der Gemälde mit dem Raum seine innere dramaturgische Lösung findet. Porträts, Stillleben und Landschaften bilden kleine genrehafte Erzählungen, die Zyklen ihrerseits winden sich von einer Botschaft zur nächsten und schaffen so ein in sich geschlossenes, vielschichtiges Narrativ.
Lancmanis´ künstlerische Ausdrucksweise ist eng mit der Anwesenheit eines konzeptuellen Romantismus verbunden, ein Begriff, den die Frau des Künstlers, Ieva Lancmane, in einem Gespräch über die Notwendigkeit der Definition dieses Stils erstmals vorgeschlagen hatte.”
Die Ausstellung bietet auch einen Einblick in den Entstehungsprozess der Werke. Eine bedeutende Rolle dabei kommt dem Team des Schlossmuseums zu – Mitarbeiter nahmen an der Bildung von Kompositionen als Modelle teil, schlüpften in die Rollen verschiedener Charaktere und halfen somit beim Schaffen einer Gesamtstimmung. Interessant ist auch, dass Lancmanis sich selbst fast unmerklich in mehreren Gemälden in unterschiedlichen Gestalten dargestellt hat.
Imants Lancmanis sagt über seine Kunst: “Die Malerei als Kunstrichtung bietet die Möglichkeit, mithilfe von Figuren die Welt und den Sinn des Lebens zu begreifen, indem sie das Leben als inneres Erlebnis widerspiegelt, das auch die Stimmungen einer Umgebung und eines Zeitalters miteinbezieht. Sie lässt den Künstler plötzlich entdeckte Charaktere aufgreifen, gibt einen neuen Blick auf die Gestalt eines Menschen oder einer Landschaft, regt zum Nachdenken über eine historische Begebenheit an, und lädt unter anderem dazu ein, die erhabene und ewige Botschaft des Neuen Testaments neu aufzufassen. Kunst kann eine Ermunterung sein, eine Erinnerung, eine Warnung, sie darf das Gute loben und das Schlechte strafen. Ähnlich wie ein Schauspiel oder ein Film sollte ein Gemälde das emotionale Erlebnis seines Betrachters steigern – Verwunderung, Begeisterung, Trauer oder Wut.”
In der Ausstellung sind sowohl die neusten Arbeiten des Künstlers zu sehen als auch Werke aus den Sammlungen mehrerer lettischer Museen, dem Nationalen Kunstmuseum Lettlands, dem Museum der Burg Bauska, dem Ģederts Eliass Museum für Geschichte und Kunst Jelgava, der Kunstakademie Lettlands sowie dem Museum des Künstlerverbandes Lettland. Ebenso befinden sich in der Ausstellung Bilder aus der Kunstsammlung Zuzāns, der Sammlung der Familie Teterevs, den Kunstsammlungen der Aktiengesellschaft in Liquidation ABLV Bank, sowie aus mehreren Privatsammlungen. Auch Werke, die Imants Lancmanis dem Schlossmuseum Rundāle geschenkt hat, sind in der Ausstellung zu sehen.
Kuratorin der Ausstellung – Kunstwissenschaftlerin Ginta Gerharde-Upeniece; Künstlerische Gestaltung und graphisches Design – Katrīna Vasiļevska; Projektleitung – Laura Lūse und Līva Daniniece; Den Aufbau der Ausstellung hat die Gruppe für technische Infrastruktur des Museums bewerkstelligt. Bei der Gestaltung der Ausstellung haben auch Imants Lancmanis und seine Schwester Lauma Lancmane mitgewirkt.
27.05.2025.