Licht- und Klang-Aufführung „Möge diesen Winter der Frühling nah sein!“

Das Schloss Rundāle und der erneuerte Kulturraum „Mežotnes baznīca“ (Mesothener Kirche), Regisseur Kārlis Anitens und Lichtkünstler Oskars Pauliņš bieten um die Jahreswende vom 17. Dezember bis zum 8. Januar eine eigens geschaffene Winterreise in Zemgale an – „Möge diesen Winter der Frühling nah sein!“ (Lai šoziem pavasaris tuvu!). Diese enthält zwei miteinander verbundene Veranstaltungen an einem Abend: eine Licht- und Klang-Darbietung im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ sowie ein Zusammenspiel von Kronleuchtern, Schatten und meditativer Musik in den prächtigen Sälen des Schlosses Rundāle. Die Gebäude sind vier Kilometer voneinander entfernt.

„Möge diesen Winter der Frühling nah sein!“ ist eine einheitliche Licht- und Klang-Aufführung in zwei Akten an zwei Veranstaltungsorten an einem Abend. Darin gibt es weder Schauspieler:innen noch Texte – die Hauptrolle spielen hier die Besucher:innen selbst. Im Zentrum des Zusammenspiels von Licht und Klang erleben die Besuchenden die Ankunft des Frühlings nicht nur in der Natur, sondern auch im eigenen Bewusstsein.

Genau aus diesem Blickwinkel sieht Erschaffer und Regisseur Kārlis Anitens die Inszenierung: „Was will ich diesen Winter? Ich will, dass diesen Winter der Frühling nah ist! Ich mag den Winter, aber ich wünsche mir in diesem für die Menschheit schwierigen Winter das Gefühl, dass der Frühling nah ist. Ich möchte glauben, dass der Frühling der Menschheit gleich hier hinter dem Berg ist und die lähmenden Schrecken des Krieges beendet, die schlimmen Ketten der Krisen sprengt und Licht für den weiteren Weg spendet. Es ist wichtig, diesen Glauben an einen emotionalen Frühling für die Menschheit zu festigen. Die Inspiration für unsere Aufführung und deren Dreh- und Angelpunkt sind die ersten Strophen des Gedichts „Egles zieds“ (Tannenblüte) der lettischen Dichterin Anna Brodele. Darin ist es die Tanne, die als erste spürt, dass der Frühling naht – deshalb lässt sie an Weihnachten helle Lichter scheinen. Wir müssen dieses Licht der Tanne auch in uns entfachen und den Frühling der Natur zu einem Frühling für die Menschheit machen. In der Geometrie gibt es ein Axiom, das besagt, dass durch zwei Punkte nur eine Gerade gezogen werden kann, daher findet die Aufführung gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten statt. Das ist unser Axiom über die Gerade des Frühlings.“

Der Akt im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ – der im September eröffnet wurde und seinen eigenen Frühling erwartet – ist eine Darbietung aus Licht, Klang und akustischen Echos zur Parallele zwischen der Tannenblüte von Brodele und der Herzensstimme des Menschen. Der Akt im Schloss Rundāle hingegen ist als Spaziergang durch die Schlosssäle konzipiert, bei dem man die prächtigen Kronleuchter betrachten kann, die nur wenige beleuchtet zu sehen bekommen haben. Das Licht der Kronleuchter, für die Aufführung geschaffene Schattenspiele auf den frühlingshaften Saaldekorationen sowie meditative Musik, bei der klassische Weihnachtsmelodien mit Meditations- und Frühlingsklängen verflochten sind, sorgen für das Gefühl, dass der Frühling schon vor der Tür steht. Die Besucher:innen können intuitiv oder nach praktischen Gesichtspunkten auswählen, welchen Teil der Frühlingsgeraden sie zuerst besuchen, denn die Inszenierung kann in beiden Richtungen genossen werden und die Eintrittskarte gibt nur eine bestimmte Anfangszeit für die Aufführung im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ an. 

Kārlis Anitens und Oskars Pauliņš haben bereits mehrfach bei Licht- und Klangproduktionen zusammengearbeitet, zumeist außerhalb Rigas. Im Sommer 2020 schufen sie zusammen eine der beachtenswertesten lettischen Licht- und Klangaufführungen – „Teiksma par gaismas bruņinieku“ (Die Legende vom Ritter des Lichts) in Smiltene; im Frühling 2022 kreierten sie eine dem Schauspieler Valentīns Skulme gewidmete Aufführung in Mālpils; auch bei der Konzeption von Konzert- und Theateraufführungen arbeiteten sie zusammen. Auch unabhängig voneinander haben sie zahlreiche Veranstaltungen, Produktionen und Aufführungen organisiert. Kārlis Anitens ist einer der bekanntesten Veranstaltungsregisseure in Lettland und Oskars Pauliņš ist der gefragteste Lichtkünstler in lettischen Theatern.

PRAKTISCHE INFORMATIONEN

Eintrittspreis 20,00 EUR. Kinder im Vorschulalter benötigen keine Eintrittskarte.

Eintrittskarten, die den Besuch der Aufführungen im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ und im Schloss Rundāle umfassen, sind an den Vorverkaufsstellen von Biļešu paradīze sowie auf bilesuparadize.lv erhältlich. Auf der Eintrittskarte ist die Uhrzeit für den Beginn der Aufführung im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ angegeben. Für den Zutritt zur Aufführung im Schloss Rundāle ist die gekaufte Eintrittskarte am entsprechenden Tag zwischen 16:30 und 20:30 Uhr gültig, außer am 22., 24., und 31. Dezember sowie am 1. Januar. Im Eintrittspreis ist auch der Besuch der Turmausstellung des Kulturraums „Mežotnes baznīca“ enthalten. Die erworbene Eintrittskarte muss sowohl im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ als auch im Schloss Rundāle am Eingang vorgezeigt werden. Die Aufführung im Kulturraum „Mežotnes baznīca“ dauert 20 Minuten. Die Besuchszeit im Turm des Kulturraums „Mežotnes baznīca“ ist zwischen 15:30 und 22:00 Uhr uneingeschränkt. Die Besuchszeit der Aufführung im Schloss Rundāle ist zwischen 16:30 und 21:00 Uhr uneingeschränkt. Im Schloss Rundāle ist während der Aufführung das Café geöffnet.

Informationen bereitgestellt vom Regisseur der Aufführung, Kārlis Anitens.

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