Anlässlich des 287. Jahrestages der Grundsteinlegung bietet das Schlossmuseum Rundāle am 24. Mai seinen Besuchern die Gelegenheit, das Schloss auf ungewöhnliche Weise kennen zu lernen – in den Räumen des Schlosses werden zeitgenössische Tanzetüden zu sehen sein.
Von 17:00 bis 18:00 Uhr werden die Landfrauen und -männer der Kachelmalereien auf den Öfen des Schlosses lebendig. Unter der Leitung der Choreographin Olga Žitluhina werden Studenten des Fachbereiches Zeitgenössischer Tanz der Kulturakademie Lettlands in deren Rollen schlüpfen. Die Tänzer werden in vier Räumen des Schlosses agieren – im „Italienischen Salon“, im Ankleidezimmer und im Schlafzimmer des Herzogs, sowie im „Herrschersalon“. In all diesen Räumen kann man originale Kachelöfen des Schlosses besichtigen, besondere Beachtung aber verdienen die Öfen im Schlafzimmer des Herzogs, die Einzigen, die seit seiner Erbauung im Jahre 1740 nicht umgebaut wurden und nur geringfügige Beschädigungen aufweisen.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht dieses Jahr die Präsentation des Buches “Die Öfen des Schlosses Rundāle” von Lauma Lancmane und Valda Vilīte. In der reich illustrierten Ausgabe ist die Geschichte der Erbauung, der Erhaltung und der Restaurierung der Kachelöfen des Schlosses Rundāle betrachtet, Baumeister sind genannt, verschiedene Typen von Öfen und auch Szenen, die bei der Kachelmalerei verwendet worden sind, werden beschrieben. In der Publikation sind alle Elemente des historischen Heizungssystems des Schlosses dargestellt (nicht nur die Öfen, sondern auch Kamine, Herde, Rauchfänge und Schornsteine), und sie enthält auch Informationen über Öfen, die heute nicht mehr erhalten sind. Das Buch ist zweisprachig, die Texte sind sowohl lettisch als auch englisch zu lesen. Auf den Farbabbildungen hat der Betrachter die Möglichkeit, auf Nahaufnahmen Details untersuchen, die von Besucher des Schlosses meist nicht bemerkt werden. Am 24. Mai kann das Buch im Museum zu einem Sonderpreis erworben werden.
Die Öfen des Schlosses Rundāle sind als das größte Kachelofenensemble Lettlands im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts anzusehen. Es ist im ersten Bauabschnitt des Schlosses von 1737 bis 1740 entstanden.