Gobelin-Ausstellung französischer Manufakturbetriebe

Im Schloss Rundāle wird vom 18. Juni bis zum 17. September eine Ausstellung `Gobelins in Blüte´ zu sehen sein, in der Tapisserien aus dem reichhaltigen Textil-Fundus des französischen Mobilier national gezeigt werden.

Die Ausstellung umfasst 15 Gobelins, die der Garten-Thematik gewidmet sind und in den Manufakturen Gobelin, Beauvais und Aubusson in der Zeit vom Anfang des 16. bis Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt worden sind. Jene waren nach Vorlagen flämischer und französischer Maler, unter ihnen auch Paul Cézanne und Édouard Manet, entstanden. 

Die Tapisserie-Manufakturen des Mobilier national haben eine lange Geschichte. Als deren Blütezeit kann man das 17. Jahrhundert betrachten, als die französischen Monarchen in ihrem Land eine breite Produktionsförderung vorantrieben. Durch die Ausführung königlicher Aufträge wurde ein ausgezeichnetes technisches und künstlerisches Niveau erreicht, das sich über viele Generationen hinweg erhalten hat. Auch heute wird der Fortbestand jener überlieferten Fertigkeiten vom französischen Staat unterstützt.

Seit langer Zeit bezeugen Tapisserien gleichzeitig einen guten Geschmack und einen Sinn für Praktisches. Seit dem Mittelalter werden sie benutzt, um Mauerwände mit farbigen Akzenten zu beleben, Räumen ein Gefühl der Wärme zu verleihen und Geräusche zu dämmen. Der Entstehungsprozess eines Gobelins ist lang und schwierig, dessen Wert ist sowohl von der Qualität des verwendeten Materials – Wolle, Seide oder Brokat – abhängig, als auch von der Anzahl der Farbnuancen. 

In der Zeit der Erbauung von Schloss Rundāle hatte die Verwendung von Gobelins in Interieuren bereits an Bedeutung verloren. Aus Archivnachweisen geht hervor, dass bei der Inneneinrichtung des Schlosses Rundāle keine Tapisserien verwendet worden waren – dort dominieren bildhauerische Dekore, monumentale Malerei und hochwertige Stofftapeten. Daher erscheint die Gelegenheit, das von Gobelins geschaffene Ambiente in den Galerien der Paradesäle des Schlosses zu erleben, umso faszinierender.

Die Ausstellung ‘Gobelins in Blüte’ ist eine Satellit-Ausstellung der vom lettischen nationalen Kunstmuseum organisierten 7. Internationalen Triennale für Textil- und Faserkunst “Quo Vadis?”. Die Kuratorin der Ausstellung ist die Leiterin der Abteilung Textilkreationen des französischen Mobilier national Marie-Hélène Massé-Bersani, Projektleiterin ist die Leiterin der Museumssammlung des Schlosses Rundāle Kristīne Budže, die künstlerische Leitung hat die Künstlerin des Schlossmuseums Rundāle Līga Beļakiene. Mit der technischen Realisierung der Ausstellung sind Museumsspezialisten des Schlossmuseums beauftragt, die internationale Zusammenarbeit hat Dita Podskočija koordiniert.

Die Erstellung der Ausstellung wurde unterstützt vom Mobilier national Frankreich, vom lettischen nationalen Kunstmuseum, Museum für angewandte Kunst und Design und von der Gesellschaft VIA ARS.

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