Schlossmuseum Rundāle feiert 50. Jubiläum mit vielseitigem Programm

Zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums sind im Schlossmuseum Rundāle dieses Jahr ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm und mehrere Neuheiten vorgesehen.  Diese Woche werden die Kinochroniken vorgestellt, im Herbst folgt die Eröffnung einer Ausstellung über die Errungenschaften des Museums in der Architektur- und Kunstforschung Lettlands sowie eine wissenschaftliche Konferenz zum Ausstellungsthema.

„50 Jahre als eigenständiges Museum sind für das Schloss Rundāle viel und wenig zugleich. Es war genug Zeit, um die wichtigsten Restaurierungen abzuschließen und das Museum ins Leben zu rufen, immer in dem Bewusstsein, dass es bei der Pflege von Kulturdenkmälern keine arbeitsfreien Tage gibt und die Arbeit immer weitergeht. Doch es ist auch ein Referenzpunkt, der eine Bewertung des weitreichenden Beitrags des Museums zur Forschung und Erhaltung lettischer Kunst- und Architekturdenkmäler ermöglicht. Mit der Museumschronik und der Jubiläumsausstellung im Herbst möchten wir gezielt diesen Aspekt der Museumsarbeit ausführlicher zeigen,“ erklärt Museumsdirektorin Laura Lūse.

Neben dem Rückblick auf das Erreichte wird im Museum auch an ein zeitgemäßes Angebot für die Besucherinnen und Besucher gedacht. Ab dem 24. Mai können diese die Museumsausstellung und den Französischen Garten mithilfe des „digitalen Guides“ kennenlernen. Die Anmerkungen in den Ausstellungssälen werden durch digitale Tafeln ersetzt und die Website digitalaisgids.rundale.net nimmt ihre Arbeit auf. So erfahren Anwesende die interessantesten geschichtlichen Fakten und Nachrichten zu den Ausstellungsstücken im Museum. Derzeit ist der vollständige digitale Guide auf Lettisch und Englisch abrufbar. Die meisten Funktionen sind auch auf Deutsch, Russisch und Litauisch verfügbar, doch diese Sprachversionen werden mit der Zeit noch vervollständigt. Die Erzählung für den digitalen Guide wurde auf Lettisch von den Schauspielern Kaspars Znotiņš, Marija Linarte und Zane Daudziņa eingesprochen, auf Russisch von den Schauspielern Jurijs Djakonovs und Jekaterina Frolova.

Beim Blick auf das in 50 Museumsjahren Geleistete und im Museum erlebte ist dieses bedeutende Jubiläum auch für die derzeitigen und ehemaligen Angestellten ein Referenzpunkt. Angesichts der Ereignisse in der Ukraine wird die Feier zur Grundsteinlegung des Schlosses am 24. Mai dezent und in kleinem Rahmen abgehalten: tagsüber kommen ehemalige Museumsangestellte zu Besuch ins Schloss und am Abend ist die Aufführung der Oper „Die Liebe auf dem Lande“ von Johann Adam Hiller geplant, zu der das Museum Einwohner:innen der Ukraine und deren Helfer:innen eingeladen hat.

Im Jubiläumsjahr des Museums sind auch diverse Aktivitäten für einen größeren Besucherkreis vorgesehen. Vom 25. bis zum 29. Mai können während der Öffnungszeiten im Stallgebäude des Schlosses kostenlos die Kinochroniken aus verschiedenen Zeiträumen und Ausschnitte aus Dokumentarfilmen angesehen werden, in denen das Schloss Rundāle und dessen Umgebung zu sehen sind, sowie Restaurierungsarbeiten und Angestellte bei verschiedenen Festlichkeiten. Das älteste im Programm enthaltene Video ist ein Wochenschau-Fragment, in dem das Schloss Rundāle im Jahr 1926 zu sehen ist; abgeschlossen wird das Programm von einer Wochenschau aus dem Jahr 1993, in der ein Besuch der Königin Margrethe II. von Dänemark im Schloss und der Empfang im Goldenen Saal dokumentiert ist.

Die Chronik der Ereignisse im Museum kann auch auf der Museums-Website unter „Muzejam 50“ nachverfolgt werden. Dort sind die wichtigsten Ereignisse des Museumslebens nach Jahren sortiert festgehalten und historische Bilder mit Neuanschaffungen zu sehen sowie Szenen von Restaurierungsarbeiten und dem Zusammenleben. Derzeit sind Informationen über die Anfangszeit der Museumsarbeit von 1964 bis zum Jahr 1976 zugänglich. Bis zum Jahresende wird die gesamte Museumschronik auf der Website zu sehen sein.

Die zentralen Jubiläumsveranstaltungen sind im Herbst geplant. Am 30. September wird im Schlossmuseum Rundāle die Ausstellung „Tür zur Geschichte: Die Tätigkeit des Schlossmuseums Rundāle in der Architektur- und Kunstforschung“ eröffnet. Während des Bestehens des Schlossmuseums Rundāle haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 150 Expeditionen lettische Landgüter, Schlösser, Kirchen und andere Architekturdenkmäler besucht. In der Ausstellung werden der Ablauf und die Ergebnisse dieser Expeditionen dargestellt, mit besonderem Augenmerk auf Musterbeispielen für die Erforschung und Restaurierung lettischer Landgüter, Schlösser und sakraler Gebäude. Einer der Ausstellungsräume wird den Schlössern der kurländischen Herzogfamilie Biron in Luste (herzogliches Lustschloss Friedrichslust), Svēte (Groß-Swehthof), Vircava (Würzau), Zaļenieki (Grünhof) und Jelgava (Mitau) gewidmet sein. Dabei werden einzelne Gestaltungselemente und Gegenstände ausgestellt, die in der Sammlung des Schlossmuseums Rundāle erhalten sind, sowie Fotografien vom Zustand der Güter zu verschiedenen Zeiten.

Nach der Eröffnung der Ausstellung findet am 21. Oktober eine dem Ausstellungsthema gewidmete wissenschaftliche Konferenz statt, bei der die neuesten Studien und Entdeckungen im Bereich der lettischen Architektur, der bildenden Kunst und des Kunsthandwerks im Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erörtert werden.

Das Schlossmuseum Rundāle begann seine Arbeit als unabhängige Einrichtung am 2. Januar 1972. Zuvor war es acht Jahre lang als Zweigstelle des Heimatkunde- und Kunstmuseums Bauska aktiv. In seinen 50 Jahren des Bestehens hat das Museum seine wichtigsten Ziele erreicht: die Wiederherstellung der Schlossgemächer, die künstlerische Restaurierung des Museumsinterieurs, die Einrichtung der Räume mit Kunst- und Alltagsgegenständen aus der herzoglichen Zeit und die Erneuerung des französischen Gartens im Stil des Barocks unter Einhaltung des ursprünglichen Entwurfs von Architekt Francesco Rastrelli.

Die Veranstaltungen zum 50-jährigen Jubiläum des Museums werden freundlich unterstützt vom Staatlichen Kulturkapitalfonds. Die Entwicklung des „Digitalen Guides“ des Museums wurde vom Programm „KultūrElpa“ des Staatlichen Kulturkapitalfonds mitfinanziert.

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